Krankheiten

Verbrennung- Was tun?

Wer kennt es nicht- beim Kochen zum falschen Topf gegriffen und schon verbrannt. Grundsätzlich gesehen zumeist nichts schlimmes und trotzdem hat jeder eine andere Meinung dazu. Wir klären auf, wie man Verbrennungen behandeln muss usw.

 

Was sind Verbrennungen überhaupt?

Grundsätzlich gesehen sind Verbrennungen Gewebeschäden aufgrund von Hitze. Je nachdem, wie das ganze entsteht, unterscheidet man zwischen:

  • Verbrühung (heiße Flüssigkeiten)
  • Kontaktverbrennung (heiße Gegenstände)
  • Elektroverbrennung (Strom)
  • Chemische Verbrennung (Chemikalien)
  • Inhalationsverbrennung (heiße Gase)

Am häufigsten tritt noch immer die klassische Verbrennung durch Feuer auf, dicht gefolgt von den Verbrühungen usw.

 

Wie werden Verbrennungen eingeteilt?

Je nach Stärke der Verbrennung betrifft sie tiefere Hautschichten. Zur Unterteilung hat sich ein 3-4 Stufen-System etabliert:


  • Verbrennungen 1. Grades: Hierbei ist nur die Oberhaut betroffen. Es kommt zu einer Rötung mit Schwellung, Spannungsgefühl und Schmerzen. Klassisches Beispiel hierfür ist ein Sonnenbrand- Die Haut ist gerötet und das Maximum der Rötung wird erst ein paar Stunden nach dem Sonnenbad ersichtlich. Diese Verletzungen betreffen nur die oberste Hautschicht und heilen daher narbenlos ab.

  • Verbrennungen 2. Grades: Die zweite Stufe wird erneut unterteilt in Grad 2a und Grad 2b.By Craig0927 [Public domain], from Wikimedia Commons
    • Bei Stufe 2a kommt es hierbei neben der angesprochenen Rötung zu einer Ablösung von Hautschichten und eine Blase entsteht. Die tiefen Schichten der Lederhaut bleiben hierbei intakt.
    • 2b betrifft die gesamte Lederhaut. Die Wunde ist meistens feucht, hellrot oder gelb. Die Rötung lässt sich hierbei nicht wegdrücken und das Schmerzempfinden an den betroffenen Stellen ist reduziert. Bei Verbrennungen vom Grad 2b besteht schon das Risiko, dass sich das Gewebe narbig erneuert.


  • Verbrennungen 3. Grades: Hierbei sind alle Hautschichten betroffen und können sich auch nicht mehr erneuern. Die Wunde wirkt ausgetrocknet und lederartig. Das beste ist es, solche Verbrennungen auszuschneiden und chirurgisch zu versorgen.

  • Verbrennungen 4. Grades sind Verkohlungen. Eine Amputation der betroffenen Stellen ist leider meist nicht vermeidbar.

 

Wie kann man Verbrennungen abschätzen?

Bei kleineren Verbrennungen ist dies natürlich nicht notwendig- aber anders sieht das ganze aus, wenn man zufällig zu Verbrennungsunfällen kommt. Hierbei hilft es, die Schwere von Verbrennungen durch die 9er Regel einzuschätzen- dabei wird der Körper wie folgt aufgeteilt:

  • Kopf+ Hals: 9%
  • Rumpf: 4×9%
  • Arme: 2×9%
  • Beine: 4x 9%
  • Handflächen: 1%

Diese Regel gilt nur bei Erwachsenen und soll auch nur als grobe Richtlinie dienen, wie viel der Körperoberfläche verbrannt ist.

 

Was soll ich tun?

Wie man bei Verbrennungen reagieren soll, ist abhängig von der Verbrennungs-Stärke und der Fläche. Bei leichten und kleinen Verbrennungen sollte man das Areal zuerst mit kühlem Wasser (ca. 20°) abspülen.

Zu kalte Temperaturen (Eiswürfel, Coolpacks usw.) führen dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und dadurch wird die Durchblutung an den verbrannten Stellen weiter verschlechtert.

Von den angeblichen Hausmittelchen- Zahnpasta, Butter, Öl, Mehl oder Honig raten wir ab. Ebenfalls von den Aloe-Vera-Gelen. Diese bewirken nämlich, ähnlich wie das kühle Wasser nur eine Schmerzlinderung. Grundregel ist dass, wenn man schon zu Zahnpasta oder Mehl greifen will, diese Hausmittelchen niemals in Kontakt mit der offenen Wunde kommen dürfen.

Für all diese Mittel gilt: Kann man machen, muss man aber nicht.

Andere Mittel, die direkt auf die Brandwunde aufgetragen werden, beinhalten anti-bakterielle Stoffe und vermindern dadurch die Infektionsrate. Diese sind durchaus hilfreich!

Größere und tiefere Verbrennungswunden sollten auf alle Fälle von einem Arzt versorgt werden, da die Gefahr groß ist, dass Keime eingeschleppt werden. Ein steriles Umfeld hilft hierbei und verhindert Infektionen.

 

Soll ich die Blase aufstechen?

Diese Frage müssen wir leider unbeantwortet lassen- auch Ärzte sind sich uneinig, ob Blasen besser geschlossen gelassen, oder eröffnet werdensollten. Für die geschlossene Blase spricht, dass sich in dem Wundsekret eine große Anzahl von Faktoren befinden, die die Wundheilung ankurbeln. Diese Wachstumsfaktoren führen zu verbesserter Wundheilung. Andererseits weicht die Füssigkeit der Blase jedoch den Wundgrund auf und tötet dadurch Zellen ab.

 

Was effektiver ist, ist schwierig zu sagen- bei Brandwunden gilt leider: in der Ruhe liegt die Macht.

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